Kopf hoch, Goofy! – Eine Rettung in Papiermaché
Es gibt Figuren, die man nicht einfach ersetzt. Nicht, weil sie teuer waren oder besonders selten – sondern weil sie Teil einer Geschichte sind. So wie der Comic-Butler, der eines Tages in meinem Atelier auftauchte - allerdings kopflos. Er stand da, höflich wie eh und je mit seinem kleinen Serviertablett – aber oben, wo einst das freundliche Gesicht mit den großen Ohren thronte, gähnte nur Leere.
Ein Herzensprojekt
Die Figur gehörte seiner Frau. Sie hatte ihn sehr geliebt – als witziges Deko-Objekt, als stummen Diener im Flur, als täglichen Hingucker. Doch irgendwann war der Kopf abgebrochen, verschwunden, verloren. Jetzt sollte er einen neuen Kopf erhalten. Er brachte mir ein Foto der ursprünglichen Figur. Seine Bitte: „Können Sie ihm seinen Kopf zurückgeben?“
Ich sagte: „Na klar – mit Papiermaché kann man fast alles.“ Ich liebe solche Aufträge. Nicht nur, weil sie mich herausfordern – sondern weil sie eine Geschichte weiterschreiben, statt sie enden zu lassen.
Und plötzlich war der Butler wieder komplett. Der Kopf fügte sich an den Körper, als wäre er nie weg gewesen. Kein Bruch blieb sichtbar. Es war der Moment, in dem ich wusste: Das ist mir gelungen! Als mein Kunde die restaurierte Figur abholte, strahlte er. Und als ich später hörte, dass seine Frau sprachlos war vor Freude, wusste ich: Genau dafür mache ich das. Zu wissen, dass meine Arbeit so ein kleines Glücksmoment auslösen konnte, war für mich das schönste Kompliment. Denn genau das liebe ich an meinem Handwerk: Papiermaché ist nicht nur ein Material. Es ist ein Versprechen, dass Dinge geschaffen, repariert, Erinnerungen bewahrt und Geschichten weitererzählt werden können.
Das Besondere an dieser Arbeit?
Man sieht es der Figur nicht an. Das neue Material verbindet sich mit dem alten und fügt sich nahtlos ein. Das ist vielleicht die schönste Eigenschaft von Papiermaché: Es lässt sich unkompliziert auf bestehenden Strukturen anbringen. Heute steht der kleine Comic-Diener wieder aufrecht an seinem Platz – mit einem kleinen Tablett und seinem schiefen Lächeln. Und wer es nicht weiß, wird nie vermuten, dass er je kopflos war.
Man sieht es der Figur nicht an. Das neue Material verbindet sich mit dem alten und fügt sich nahtlos ein. Das ist vielleicht die schönste Eigenschaft von Papiermaché: Es lässt sich unkompliziert auf bestehenden Strukturen anbringen. Heute steht der kleine Comic-Diener wieder aufrecht an seinem Platz – mit einem kleinen Tablett und seinem schiefen Lächeln. Und wer es nicht weiß, wird nie vermuten, dass er je kopflos war.
Hinweis zum Urheberrecht:
Die restaurierte Figur ist ein privat beauftragtes Einzelstück. Sie stellt eine stilisierte Zeichentrickfigur dar, an der alle Rechte beim jeweiligen Rechteinhaber liegen. Diese Arbeit wurde nicht zu gewerblichen Zwecken reproduziert oder vervielfältigt.

